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Gesellschaft

Fake News erkennen

Tatort Soziale Netzwerke

Verschwörungsmythen sind eine ernst zu nehmende Gefahr für unsere Demokratie. Doch wie erkennen wir Fake News und wie schützen wir unsere Kids?

Die nächsten Workshops für Schüler starten.
Das Projekt „Tatort Soziale Netzwerke“ setzt sich aufgrund des großen Erfolges fort!


Vom 12. bis 19. Januar läuft die Bewerbungsfrist für die nächsten Workshops für Schüler der 10.Klasse.
Infos und Bewerbung unter www.politische-bildung.sh/tatort
 

Sie sehen meist täuschend echt aus, sind oft professionell gemacht und erzeugen Aufmerksamkeit - Fake News. Im Zuge von KI und Digitalisierung entfalten sie einen Wirkungsgrad, der sich nur schwer wieder einfangen lässt. Wer noch in analogen Zeiten aufgewachsen ist, betrachtet Informationen aus Sozialen Netzwerken vielleicht noch kritisch, für Digital Natives hingegen sind Insta, TikTok und Co. normale Nachrichtenkanäle. Um so wichtiger ist es, sie für den Umgang mit Posts, Tweets und TikToks zu sensibilisieren. 

 

 

 

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Für 82% der 16-29jährigen ist laut Branchenverband bitcom die Nutzung sozialer Netzwerke Alltag (Quelle: bitcom Research 2023). Sie nutzen diese stärker als andere Altersgruppen, um sich über aktuelle Ereignisse und Politik zu informieren. 

Der Journalist und Dozent Carsten Janz befasst sich seit Jahren mit "Fake News". Im Rahmen des Projektes “Tatort Soziale Netzwerke” klärt er Schüler über Verschwörungsmythen und Fake News auf und macht sie im Umgang mit Informationen aus dem Netz sicherer. 

"Verschwörungsideolog*innen nutzen Wissenslücken aus, um sie mit den ideologischen „Fakten" zu füllen."

Carsten Janz

Journalist, Blogger & Dozent

Herr Janz, was war jüngst eine Verschwörungstheorie im Netz?

Verschwörungstheorien oder Verschwörungserzählungen setzen sich zumeist aus ganz unterschiedlichen kleinen Falschnachrichten oder Desinformationen zusammen. So gab es letztens ein Video eines Tagesschau-Sprechers, in dem er Anlage-Tipps gibt auf TikTok und Instagram. Natürlich hat er das nie getan, aber mit der neuen KI, also der künstlichen Intelligenz lässt sich so etwas einfach faken. Solche Videos haben zum einen eine kurzfristige Wirkung: "Die Tagesschausprecher sind geldgeil“, die langfristige Wirkung ist aber, dass das Vertrauen in etablierte Medien schwindet. Und zum Beispiel dann die Verschwörungserzählung voran getrieben wird, dass die Medien die Bürger bewusst hintergehen. So kommt also Eins zum Anderen.

Wie könnte ein Jugendlicher diese als unwahr entlarven?

Jugendliche brauchen eine gesunde Skepsis, das sollen sie auch bei mir im Workshop erlernen. Ja, es passieren viele schlechte Sachen in der Welt und wir Journalist*innen berichten darüber. Aber dahinter steckt keine große Weltverschwörung. Zumindest nicht, wenn man es nicht belegen kann. Sie könnten also zum Beispiel direkt auf dem Account des Tagesschau-Sprechers schauen, ihn anschreiben oder Ähnliches. Denn schon kurz nachdem das Video viral ging, hat er öffentlich gemacht, dass er dafür nicht verantwortlich ist. Man sollte also immer die Primärquelle befragen oder konsultieren.

 

Kommt es zu Diskussionen in Ihren Workshops zum Wahrheitsgehalt einiger Fallbeispiele?

Unbedingt. Ich weiß nicht alles. Teilweise recherchieren wir in den Workshops noch nötige Fakten. Und wir gehen allen Zweifeln nach. Rein statistisch ist in jeder Klasse jemand von Verschwörungsideologien im Freundes-, Familien- und Bekanntenkreis betroffen. Wir diskutieren also reichlich.

Wie kann nach dem Workshop dieses Thema weiter im Unterricht behandelt werden?

Die Lehrer*innen sind häufig bei den Workshops dabei, haben so eine Grundlage, um mit den Schüler*innen weiter zu arbeiten. Der Landesbeauftragte für politische Bildung stellt außerdem Materialien auf der Webseite zu Verfügung.

 Was können Eltern tun, um ihre Kinder im Umgang mit Social Media zu sensibilisieren?

In Kontakt mit Ihren Kindern bleiben. Sich anschauen, welche Apps die Kinder nutzen und: Sich selbst in diese Apps einarbeiten. Erziehung hört nicht da auf, wo die Kinder ins technische Abdriften, manche Eltern machen es sich da zu leicht. Sie müssen die Mechanismen verstehen, vielleicht auch mal einen Workshop zum Thema machen. Wichtig ist: Auch Erwachsene sind nicht geschützt vor dem Abdriften in problematische Welten. Meist sind sie, die keine „digital natives“ sind, noch viel gefährdeter als ihre Kinder.

 

Das Projekt…

 „Tatort soziale Netzwerke. Verschwörungsmythen und Fake News im Internet“ ist eine Kooperation zwischen der Europäischen Akademie Schleswig-Holstein e.V., dem Europe Direct Südschleswig und dem Landesbeauftragten für politische Bildung. Die schleswig-holsteinischen Sparkassen sind als finanzieller Förderer an Bord. Schulklassen thematisieren gemeinsam mit Carsten Janz, wie Verschwörungserzählungen funktionieren und wie man mit diesen und mit Fake News umgehen kann. Mehr Infos auf  www.politische-bildung.sh/tatort  

„Verschwörungsmythen sind eine ernst zu nehmende Gefahr für unsere Demokratie. Eine wichtige Aufgabe der politischen Bildung ist es deshalb, über antidemokratische Haltungen und Positionen aufklären, sie zu identifizieren und klar als solche zu benennen. Genau hier setzt unser Projekt ‚Tatort soziale Netzwerke‘ an“, so der Landesbeauftragte für politische Bildung, Christian Meyer-Heidemann.

…kommt auch an Ihre Schule.

Die kostenfreien Workshops sind konzipiert für je eine Schulklasse der Jahrgänge 10 oder 11. Sie umfassen jeweils drei Schulstunden und finden vor Ort in den teilnehmenden Schulen statt. Es sind keine Vorbereitungen von Seiten der Schule notwendig. Aufgrund des großen Interesses werden die Workshops für das begonnene Schuljahr verlost. 

Wer kann sich bewerben? 
Lehrkräfte aller weiterführenden Schulen des Landes Schleswig-Holstein teilnehmen.
 

Infos und Bewerbung unter:
 www.politische-bildung.sh/tatort

Bewerbungsfrist 12.01.-19.01.2024 

 

 

Carsten_Janz

Cum-Ex Skandal, Behördenversagen, Rocker und Rechstsextremismus - Carsten Janz fängt da an zu recherchieren, wo andere aufhören. Als Investigativ-Redakteur arbeitet er bei dem Nachrichtenportal t-online, hat einen Lehrauftrag an der Universität Hannover “Journalistische Recherche” und führt zahlreiche Projekte und Workshops über Politik, Medien sowie Hass und Hetze im Netz durch. Mehr Informationen über Carsten Janz erhalten Sie hier. 

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