Im Nospa Doppelpass spricht Blaz Blagotinsek über den Start in Deutschland, die Entwicklung im Handball und seinen erlernten Beruf.
Im Nospa Doppelpass spricht Blaz Blagotinsek über den Start in Deutschland, die Entwicklung im Handball und seinen erlernten Beruf.
Hast du dich im Norden gut eingelebt? Das Klima ist ja doch etwas anders als im Süden Europas.
Blaz Blagotinsek: Ja, in jedem Fall. Der August und der September waren wirklich schön. Meine Familie ist ja auch da, und wir haben es mit Handewitt gut getroffen. Unsere Tochter ist im Sportkindergarten. Da wird jeden Tag darauf geachtet, dass die Kinder genug Bewegung bekommen. In unserer Umgebung gibt es genug Möglichkeiten zum Spazierengehen, zum Beispiel ein Naturschutzgebiet. Da sind wir gerne mit unserem Hund. Kurzum: Wir fühlen uns wohl.
Durch deinen Wechsel nach Göppingen konntest du die Bundesliga schon etwas kennlernen. Ist es eine große Umstellung, wenn man aus der ungarischen und SEHA Liga in die Bundesliga kommt?
Blaz Blagotinsek: Ich hatte da bereits den Vertrag bei der SG unterschrieben. Mein Plan war es, schon etwas Deutsch zu lernen und vor allem die Bundesliga besser kennenzulernen. Sie gilt ja als beste Spielklasse der Welt – und daran wollte ich mich gewöhnen. In Ungarn gab es nur das Spitzenspiel gegen Szeged und vielleicht noch ein oder zwei andere halbwegs gefährliche Mannschaften, in der Bundesliga kann alles passieren. Das erlebten wir beispielsweise erst vor Kurzem in Stuttgart. Mit Göppingen lief es in der Bundesliga nicht so gut, dafür kamen wir aber in der EHF European League ziemlich weit.
Im Sport gehören Siege und Niederlagen eng zusammen. Was machst du um nach einem verloren Spiel dich wiederaufzubauen?
Blaz Blagotinsek: Ich versuche, mich abzulenken. Wenn ich mit unserer Tochter spiele oder mit dem Hund spazieren gehe, schalte ich komplett ab.
Der Trend im Handball der letzten Jahre, geht immer mehr zum kleinen schnellen Spieler, ist das für dich ein Problem oder spielst du aufgrund deiner Größe lieber gegen große schwere Spieler?
Blaz Blagotinsek: Es ist irgendwie eine Entwicklung der letzten Jahre, dass immer mehr der Fokus auf Tempo gelegt wird. Dann wird praktisch von allen Positionen geworfen, und die Größe ist gar nicht mehr relevant. Dazu kommt, dass man bei kleinen Spielern schnell überrascht wird. Da rechnet man mit einem Wackler – und plötzlich wird geworfen. Und wenn ich meine Arme ausstrecke, kann es passieren, dass jemand gegenläuft. Das sieht dann gefährlich aus, und ich bekomme sogar eine Zeitstrafe. Ganz ehrlich: Ich spiele lieber gegen große Handballer.
Du bist einer der wenigen Handballer die auch einen anderen Beruf neben Handball angeben (Media Techniker). Arbeitest du auch in diesem Beruf oder hast in dem Beruf gearbeitet?
Blaz Blagotinsek: Mein Vater hatte viele Jahre eine Firma für Video-Filme und Fotografie. Da half ich mit und gestaltete auch eine Webseite. Ich besuchte eine medientechnische Schule in Celje. Später studierte ich auch. Ich hatte noch 100 Stunden Praxis zu absolvieren, als ich nach Veszprém wechselte. Seitdem pausiere ich. Vielleicht mache ich nach meiner Handball-Karriere im Medienbereich weiter.
Du warst 6 Jahre in Vesprem, mit eine der lautesten Halle und den frenetischsten Fans in Europa. Die Flensburger Campushalle steht dem kaum etwas nach. Ist dir eine solche Atmosphäre wichtig oder bekommst du das während des Spiels nicht mit?
Blaz Blagotinsek: Es ist sehr gut, wenn die Halle dabei ist. Wie es ohne Zuschauer ist, merkten wir Spieler in der Corona-Zeit. Es war schrecklich. Spiele wirkten wie ein normales Training – es fehlte an jeglicher Atmosphäre und Emotionen von den Rängen. Was interessant ist: In Veszprém war jedes Spiel in der EHF Champions League ausverkauft, in Flensburg ist es so in der Bundesliga.
Du hast mit Ljubomir Vranjes schon zusammengearbeitet, tut es gut bei der Eingewöhnung ein vertrautes Gesicht zu kenne?
Blaz Blagotinsek: Wir hatten eine gute Zusammenarbeit, und ich durfte unter ihm immer viel spielen. Es ist sehr angenehm, ihn bei der SG wiederzusehen. Wir unterhalten uns übrigens auf Serbokroatisch. Das lernte ich, weil ich schon viele Teamkameraden oder Trainer vom Balkan hatte. Die Sprache ist ähnlich wie Slowenisch, aber trotzdem verstehen uns Serben und Kroaten nicht. Sie sagen, dass wir beim Sprechen singen würden.
Chaotisch oder ordentlich?
ordentlich
Sparschwein oder Aktien?
Sparschwein
Kranjska Klobasa oder Fisch?
Kranjska Klobasa
Warme Dusche oder Kältebecken?
warme Dusche