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Wie Sie sich vor Betrug schützen

Immer wieder steht es in der Zeitung: Falsche Polizisten oder angebliche Enkel bringen meist ältere Menschen um ihr Erspartes. Die Betrüger gehen immer dreister vor.

Johannes Schaer, ehemaliger Polizeihauptkommissar, hat es sich zur Aufgabe gemacht, aufzuklären. Schon mehrmals war er in der Nospa zu Gast und hat unsere Kunden informiert, wie sie sich besser vor Betrug schützen können.

Herr Schaer, was sind die neusten Betrugsmaschen?
Es ist eine Betrugsart mit zahlreichen Varianten. „Falsche Polizisten, Staatsanwälte, Richter oder Mitarbeiter von Ordnungsämtern“ sind derzeit sehr aktuell. Aber auch der legendäre „Enkeltrick“ kommt immer noch mal wieder zur Anwendung. Die Betrüger sind sehr einfallsreich und lassen sich immer neue Maschen einfallen.

Wie schütze ich mich am besten vor solchen Betrügern?
Wenn Sie jemand anruft, den Sie nicht zuordnen können, sagen Sie: „Nein und tschüss!“ Besser einmal zu viel als zu wenig. Lassen Sie sich niemals auf ein Gespräch ein. Betrüger lassen sich schwer abwimmeln. Und ein „Ja“ am Telefon kann häufig auch als eine Zustimmung zu einem Vertrag oder Ähnlichem gewertet werden.

Mittlerweile erscheinen bei den Anrufen der Betrüger auch offizielle Telefonnummern wie 110.
Ja. Die Betrüger manipulieren die Technik so, dass der Angerufene glaubt, es sei eine offizielle Stelle. Deshalb gilt: Niemals die Rückruftaste drücken. Denn dann landet man wieder bei den Betrügern. Wenn Sie einen Verdacht haben: 110 neu wählen.               

Wie viele Betrugsfälle gibt es pro Jahr in Schleswig-Holstein und wie hoch beziffern Sie den Schaden in etwa?
Konkrete  Gesamtzahlen für Schleswig-Holstein kann ich nicht nennen! Es ist aber eine Deliktart, die in letzter Zeit zugenommen hat. Wir müssen von einer sehr hohen Dunkelziffer ausgehen, weil viele Personen aus Scham („Wie konnte mir das nur passieren!“) oder aus Angst („Wenn meine Tochter das erfährt, steckt sie mich sofort in ein Heim!“) keine Anzeige erstatten. Für mich am erschreckendsten sind die Schadenshöhen bei den einzelnen Fällen. Fünfstellige Eurobeträge sind fast zur Regel geworden (auch in unserer Region). 180.000 € ist der höchste Schaden, der mir von einem Fall aus dem Süden des Landes bekannt ist.

Was können wir alle tun, um es den Betrügern möglichst schwer zu machen?
Wir alle können ältere Mitmenschen für diese Dinge sensibilisieren. Ihnen anbieten, bei zweifelhaften Anrufen als Ratgeber zur Verfügung zu stehen. Sparkassenmitarbeiter sollten bei Verdachtsfällen die Kunden sensibel ansprechen. Die Kunden wiederum sollten sich nicht wundern, wenn Nospa-Mitarbeiter  intensiver nachfragen, wenn höhere Mengen Geld abgehoben werden. Das dient nur der Sicherheit der Kunden.

Wo kann ich mir weitere Informationen besorgen?

Wir haben in Schleswig-Holstein Sicherheitsberater für Senioren. Dort bin ich seit meinem Ruhestand auch tätig. Wir beraten für alle möglichen Lebenslagen von Senioren, auch zum Thema Betrug. Mehr Informationen dazu finden Sie auf den Seiten der Landespolizei.

www.sfs.schleswig-holstein.de

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