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Sicher im Business

Sicherheit durch krisenfeste Lieferketten

So optimieren Sie Ihr Supply-Chain-Management

Die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und stark steigende CO2-Kosten tragen unter anderem dazu bei, dass die weltweiten Lieferketten unsicherer und teurer werden. Wir zeigen auf, wie Sie erfolgreich Risiken in Ihrem Supply-Chain-Management (SCM) verringern. Zudem gibt Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, im Experten-Interview eine Einschätzung ab, wie sich globale Lieferketten in Zukunft entwickeln werden.

Die wichtigsten Infos auf einen Blick

  • Neues Lieferkettengesetz gilt seit dem 1.1.2023
  • Verschärfte EU-Regeln treten ab Mai 2023 in Kraft
  • Engpässe in den Supply-Chains führen zu Produktionsproblemen und bremsen die wirtschaftliche Erholung eines Unternehmens
  • Smart-Data kann helfen, geschäftskritische Risiken kontinuierlich zu überwachen
  • „Je nach Branche werden die Lieferketten in der Tendenz wohl etwas verkürzt werden“, prognostiziert der Chefvolkswirt der DekaBank

Der Welthandel unter Spannung
Im Zuge der Grenzschließungen während der Corona-Pandemie wurde deutlich, wie krisenanfällig und verwundbar die globale arbeitsteilige Wirtschaft ist. Überall gab es Störungen in den Lieferketten – vielerorts stockte der internationale Handels- und Warenverkehr und die Frachtraten für Container vervielfachten sich. Solche Engpässe in den Supply-Chains führen zu Produktionsproblemen und bremsen die wirtschaftliche Erholung von Unternehmen. Daher gilt es, neben dem akuten Krisenmanagement, die Supply-Chain so aufzustellen und zu optimieren, dass sie bei künftigen Krisen weniger anfällig sind.

Laut einer aktuellen Studie des Ifo-Zentrums für Außenwirtschaft haben beispielsweise 13 Prozent der befragten Unternehmen Zulieferteile selbst hergestellt, um Lieferkettenunterbrechungen zu vermeiden. Rund 38 Prozent der Industriefirmen sortierten zudem bestehende Lieferanten um. Auf dem Prüfstand stehen sowohl die Produktionsstandorte als auch die Transportmittel und -wege.

Taskforces mit Vertretern aller Abteilungen sorgen für eine schnelle Entscheidungsfindung, die viele Unternehmen in der Pandemie zu schätzen lernten.

Der Bereich Lieferketten-Management spielt dabei eine entscheidende Rolle. Neben der interdisziplinären Zusammenarbeit ist auch Agilität entscheidend, um schnell auf sich ändernde Gegebenheiten reagieren zu können. Diese in der Krise gezeigte Lern- und Anpassungsfähigkeit wird auch nach der Pandemie helfen, wenn es gelingt, diesen Schwung mitzunehmen. Digitale Kollaborations-Plattformen können dabei unterstützen.

Unternehmen sollten ihre Lieferanten für sämtliche Projekte im Blick haben und sie mit wenigen Klicks visualisieren können. Oft liegen die Daten aber in verschiedenen technischen Systemen mit jeweils unterschiedlichen Datenhoheiten.

Investitionen in die Harmonisierung von Daten zahlen sich daher schnell aus. Mit Process-Mining lassen sich komplexe Verbindungen und Prozessverläufe in den Lieferketten transparent darstellen – so wie sie tatsächlich ablaufen und wie sie idealerweise ablaufen sollten. Dieser Vergleich ermöglicht es, Optimierungspotenziale entlang der gesamten Lieferketten aufzudecken und SCM-Prozesse anzupassen.

Geschäftskritische Risiken und deren Auswirkungen auf die Lieferketten sollten kontinuierlich überwacht werden. Dafür braucht es ein Risikomanagement, das im besten Fall auch auf Smart-Data aus externen Quellen zurückgreift. Dazu können Wetterdaten ebenso gehören wie Streikankündigungen, Hinweise auf politische Konflikte oder eben Informationen über die Lieferanten und das Transportmanagement. Auch hier helfen digitale Lösungen dabei, besser mit Lieferanten und Logistikpartnern zusammenzuarbeiten. Die Blockchain-Technologie, eine Art dezentrales Logbuch für Daten, kann unter Umständen viele Vorteile für die Überwachung von Lieferketten bieten: Daten werden verifizierbar übermittelt und aktuell und sicher vorgehalten.

Das Outsourcing ganzer Produktionsbereiche nach Asien – entweder die Konzentration auf einen Lieferanten oder mehrere Partner aus einer Region – hat europäische Firmen in Zeiten von Corona verwundbar gemacht.

Unternehmen sollten ihre Lieferanten also diversifizieren, um das Risiko zu streuen.

Auch wenn viele Entscheidungen in der Krise besonders schnell getroffen werden müssen, sollten Sie Ihre Firma keinen neuen Compliance-Risiken aussetzen, etwa in Hinblick auf Korruption, Embargos oder die Verletzung von Menschenrechten.

Die Überwachung auch neuer Lieferanten ist daher zentral. Die Auslagerung bestimmter Prüf- und Kontrollaufgaben an einen Dienstleister kann hier helfen. Bestimmte Schritte im SCM lassen sich auch automatisieren.

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„Arbeitsteilung bleibt das überlegene ökonomische Prinzip“: Fünf Fragen an Dr. Ulrich Kater

Dr. Ulrich Kater ist seit 2004 Chefvolkswirt der DekaBank, dem Wertpapierhaus der Sparkassen. Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen zu den Themen Geldpolitik, Währungspolitik, internationale Kapitalmärkte und Finanzpolitik. Von 1995 bis 1999 gehörte Dr. Ulrich Kater dem Stab der „fünf Wirtschaftsweisen“ an.

Herr Dr. Kater, verabschieden sich Unternehmen von globalen Lieferketten?

Dr. Kater: Arbeitsteilung bleibt das überlegene ökonomische Prinzip. Je nach Branche werden die Lieferketten in der Tendenz wohl etwas verkürzt werden. Doch der Versuch, sich durch einen Komplettumbau der Lieferketten auf aktuelle Krisen vorbereiten zu wollen, hätte nicht akzeptable Kosten und Produktivitätseinbußen zur Folge.

Hat Corona protektionistische Tendenzen verstärkt?

Dr. Kater:Grundsätzlich sollte die Pandemie nicht als Brandbeschleuniger für Protektionismus missbraucht werden. Ein konstruktiver globaler Geist würde im Gegenteil bei der Bewältigung der Krise helfen.

Doch ich vermute einen stärkeren Trend zum Regionalismus, der schon vor der Ausbreitung des Coronavirus angelegt war. Die drei großen Wirtschaftsräume Asien, Europa und Amerika könnten auch im Hinblick auf die Lieferketten regionale Schwerpunkte setzen.

Welche Chancen bietet die Digitalisierung im Supply-Chain-Management?

Dr. Kater:Mit Sicherheit lässt sich sagen, dass die Digitalisierung der Volkswirtschaften durch die Coronakrise einen Schub bekommen hat. Eines der bekannten Gesichter der Digitalisierung, der 3D-Drucker, dürfte eine große Rolle für die Lieferketten und SCM spielen.

Tatsächlich bietet sich für Hochlohnländer wie jene in Europa nun wieder eine Möglichkeit, die Produktion von Vorprodukten selbst zu übernehmen, also die eigene Wertschöpfung zu erhöhen und die Abhängigkeit von Lieferketten zu verringern.

Was hilft noch dabei, Lieferketten krisenfest zu machen?

Dr. Kater:Die scheinbar einfache Antwort lautet: Lagerhaltung. Aber genau das kostet Geld, das wir bis zuletzt mit der Just-in-time-Produktion haben sparen wollen. Es wird also zwischen den Risiken abreißender Lieferketten und den Kosten der zusätzlichen Lagerhaltung abzuwägen sein. Sicherlich wird auch helfen, mehr Lieferanten als bisher zu suchen, also durch Streuung, auch im regionalen Sinne, die Risiken beeinträchtigter Lieferketten zu verringern.

Im Fokus: Das neue Lieferkettengesetz
Um Missstände wie Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Umweltzerstörung einzudämmen, gilt seit dem 1. Januar 2023 das sogenannte Lieferkettengesetz. Es verpflichtet deutsche Firmen mit mindestens 3.000 in Deutschland Beschäftigten, ihre weltweiten Zulieferer strenger zu überwachen. Ab 2024 sollen die Vorgaben auch für Firmen ab 1.000 Beschäftigten gelten. Bei Verfehlungen drohen empfindliche Bußgelder, doch laut einer Umfrage des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik sind die meisten Betriebe in Deutschland nur mittelmäßig bis schlecht auf die neuen Regularien eingestellt.

Im Mai dieses Jahres wird die EU zudem mit deutlich strengeren Regeln nachziehen. Unter dieses Gesetz fallen nämlich Unternehmen und in der EU tätige Firmen aus Drittstaaten ab bereits 500 Mitarbeitenden und mehr als 150 Millionen Euro Umsatz. Deutschland wird dann wohl nachschärfen müssen, um der europaweiten Lieferkettenrichtlinie zu entsprechen.

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