Doppelpass mit Ales Pajovic

Fühlen Sie sich schon wohl in Flensburg? Bzw. haben Sie schon einen Lieblingsplatz für sich entdeckt? 

Ich bin sehr herzlich bei der SG aufgenommen worden. Durch die Unterstützung des Vereins ist es mir leicht gefallen in Flensburg anzukommen. Einen Lieblingsplatz habe ich noch nicht, da fehlte mir bis jetzt die Zeit, um die Stadt zu erkunden und zu genießen. 

Was hat Sie am meisten überrascht als Sie nach Flensburg gekommen sind? 

Das Wetter. Mir wurde gesagt, dass das Wetter im Norden immer eher schlechter sein, aber bisher gab es viel Sonne und schöne Tage, was zu guter Laune bei mir führt *lacht* 

Mussten Sie lange überlegen als die Anfrage kam und war es immer ein Ziel in die Bundesliga zu kommen? 

Die Bundesliga war für mich natürlich ein Ziel. Als der Anruf von Ljubo kam, musste ich nicht lange überlegen. Es war für mich schnell klar, dass ich das Angebot von einem Top-Verein in Deutschland und Europa nicht absagen werde. 

Was können Sie als Trainer gar nicht ertragen? Bzw. was sollte ein Spieler, der bei Ihnen spielt, auf gar keinen Fall tun.  

Respektlosigkeit kann ich nicht vertragen. Von meinen Spielern erwarte ich einen respektvollen Umgang und keine unnötigen Diskussionen mit den Schiedsrichtern.  

Sie haben selbst als Spieler in Spanien und Deutschland gespielt und etliche Titel gewonnen. Was muss man mitbringen, um in der Weltspitze und bei Top Teams zu spielen? 

Das Wichtigste ist die Freude am Training. Motivation und Fokus gehören auch dazu. Früher war das jedoch um einiges leichter. Die sozialen Medien waren noch nicht so verbreitet und konnten so weniger Einfluss auf einen nehmen oder den Fokus ablenken. 

Was war der schönste handballerische Moment in Ihrer Karriere (als Spieler und als Trainer)? 

Als Spieler fallen mir da die Silbermedaillen bei der Heim EM 2004, die drei Champions League Titel mit BM Ciudad Real und die beiden Olympiateilnahmen ein. Als Trainer würde ich die beiden besten Platzierungen in der Historie der österreichischen Nationalmannschaft 2020 und 2024 nennen. 

In Ihrer Zeit in Spanien haben sie mit etlichen Weltstars zusammengespielt, von welchem Spieler oder auch Trainer konnten sie in Ihrer langen Karriere am meisten lernen bzw. waren sie beeindruckt. 

Auf jeden Fall von Talant Dujshebaev und Noka Serdarusic. 

Es gibt auch ein Leben neben dem Handball. Wie schalten sie am besten ab?  

In Österreich war ich viel Mountainbiking oder Wandern mit Familie – Hauptsache viel in der Natur.  Ab Sommer kommt die Familie nach und dann wird in Flensburg gemeinsam nach einem Ausgleich gesucht. Aktuelle ist noch zu viel Programm.   

Sie wirken auf der Bank immer sehr ruhig, sind sie das wirklich oder sind innerlich auch angespannt? 

Tatsächlich ziemlich entspannt. Ich hatte viele Balkan-Trainer die laut waren, dass wollte ich nie sein. Wenn man ruhig bleibt, verliert man nicht den Fokus, und das ist es, was ich der Mannschaft vermitteln möchte. Nach dem Spiel wird analysiert. 

Wo geht die Reise mit der SG noch hin und was sind ihre Ziele? 

Das Wichtigste ist für mich einen guten Team Spirit aufzubauen. Wenn man das erreicht hat, kann man gemeinsam in Richtung großer Ziele gehen, wie bspw. eine Champions League Platzierung oder im Rennen um die deutsche Meisterschaft mitzuspielen. Kurzfristig wollen wir gerne unseren Titel in der EHF European League verteidigen.  

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