Im Nospa Doppelpass spricht der Präsident der SG Flensburg-Handewitt über seine Aufgaben und die Entwicklung des Handballs.
Im Nospa Doppelpass spricht der Präsident der SG Flensburg-Handewitt über seine Aufgaben und die Entwicklung des Handballs.
Vom Spieler zum Geschäftsführer und jetzt Präsident, welche Rolle hat ihnen am besten gefallen bzw. gefällt ihnen am besten?
Dierk Schmäschke: Mir haben alle drei gut gefallen, jede Aufgabe hat etwas Besonderes. Spieler war ich für 13 Jahre in der 1. Bundesliga, auch mit einigen Höhen und Tiefen. Der Wechsel zum Geschäftsführer hat dann viel neues mit sich gebracht, ich habe sehr viel gelernt bei der SG und in meiner Hamburger Zeit. Jetzt als Präsident ist alles etwas entspannter, aber macht immer noch Spaß und bietet ein vielfältiges Aufgabenfeld.
Was sind die Hauptaufgaben des Präsidenten?
Dierk Schmäschke: Ich kümmere mich weiterhin um Partner, Sponsoren, Kontakte in die Politik, repräsentiere viel, halte Vorträge, betreibe weiterhin Netzwerkpflege und ich unterstütze Holger, Mitarbeiter und Spieler, falls mein Rat gefragt sein sollte. Das sind im Wesentlichen die Aufgaben. Aus dem operativen Geschäft halte ich mich raus. Ansonsten vertrete ich die SG auch noch im Forum Club Handball als dortiger Vizepräsident, das ist natürlich auch ziemlich aufwendig.
Die SG Flensburg-Handewitt gilt als sehr familiärer Verein, was zeichnet den Verein aus ihrer Sicht aus.
Dierk Schmäschke: Ich glaube die SG ist langsam gewachsen und ist mittlerweile einer der besten europäischen Handballclubs und auch in Deutschland führend, ich meine wir liegen an zweiter Stelle der Rangliste - in Europa an drei. Wir haben aber nie vergessen, wo wir herkommen. Wir haben hier zwei Stammvereine, die sehr wichtig für uns sind und pflegen ein enges und gutes Verhältnis zu unseren Fans über mittlerweile Jahrzehnte. Der Club 100 birgt auch einen gewissen familiären Zusammenhalt, das merkt man auch an der Langfristigkeit unserer großen Partner, wie auch der Nord-Ostsee Sparkasse, mit der wir gerade erst die Zusammenarbeit verlängert haben. Zudem sind wir ein wichtiger Werbeträger für unsere Region und weit darüber hinaus in Deutschland und Europa.
Wie hat sich das Handballgeschäft abseits des Platzes verändert?
Dierk Schmäschke: Da ist es in den letzten Jahren stark vorangegangen und hat sich weiterentwickelt. Zum Beispiel wird mittlerweile jedes Spiel im Fernsehen übertragen, das ist eine große Umstellung im Vergleich zu früher. Auch die sozialen Medien verlangen andere Dinge, bringen neue Voraussetzungen und erfordern ein hohes Maß an Professionalität und einen gestiegenen Arbeitsaufwand, vor allem für die Geschäftsstelle.
Letzte Saison gab es Proteste bei Handballevents unter dem Motto: Weniger Event, mehr Fans. Wie sehen Sie solche Proteste als Funktionär der auch in EHF Gremien vertreten ist. Ist die Entwicklung zum Event, ein Weg raus aus der Kategorie Randsportart?
Dierk Schmäschke: Handball entwickelt sich, nach dem Fußball in Deutschland und auch in Europa immer weiter. Ich glaube eine gesunde Mischung macht es, zum Beispiel beim Champions League Final 4 in Köln, dem DHB Final 4 und dem EHF European League Final 4 konnte man gerade eine gelungene Mixtur sehen. Zu solch großen Veranstaltungen gehört Event auch dazu, man kann sicherlich auch neue Fangruppen dadurch gewinnen. Mir hat das Verhältnis zwischen Event und Sport in Köln und Hamburg sehr gut gefallen. Ich glaube, wir bei der SG haben da auch einen guten Mittelweg gefunden. Bei uns steht definitiv der Handball im Mittelpunkt.
Gibt es in all den Jahren bei der SG, einen Moment, an den sie sich gerne erinnern?
Dierk Schmäschke: Da gibt es sehr viele, aber grundsätzlich natürlich an alle Titel, die wir gewonnen haben. Die zweite deutsche Meisterschaft 2018 war sehr wichtig, da haben wir lange drauf gewartet. Natürlich auch der Champions League Titel 2014 in Köln, auch der Gewinn der European League in diesem Jahr nach einer längeren Durststrecke war sehr schön! Wir haben ja mittlerweile als einer der wenigen Vereine in Europa alle Titel mindestens einmal gewonnen, die man national und international erringen kann. Es gab natürlich auch ein paar traurige Momente, die man nicht vergisst, aber insgesamt überwiegen deutlich die schönen Momente.
Mit dem EHF European League Sieg hat die SG wieder einen europäischen Titel gewonnen, was sind die kommenden Ziele des Vereins ?
Dierk Schmäschke: Wir wollen auf jeden Fall den Titel verteidigen, beziehungsweise wieder zu den Finals nach Hamburg und Köln. Dann wollen wir gerne auch wieder zurück in die Champions League. Das ist kein leichter Weg, die Konkurrenz ist in den letzten Jahren sehr stark geworden. Wir wollen die Mannschaft so weiterentwickeln, dass wir weiterhin ganz oben mitspielen.
Wie sehen Sie die SG im Vergleich zu anderen Mannschaften für die kommenden Jahre aufgestellt?
Dierk Schmäschke: Sehr gut! Wir haben in den letzten Jahren eine vorausschauende Kaderplanung gemacht, auch von der Sponsorenseite sind wir gut aufgestellt. Und denke auch das Nicolej Krickau und Ljubomir Vranjes mit Geschäftsführer und Beirat diesen Weg fortführen. Es geht natürlich immer noch mehr, wir sind hier oben im Norden gegenüber den Clubs in den größeren Metropolen schon ein wenig benachteiligt. Ich glaube, wir gleichen das gut aus mit dem familiären Umfeld, professioneller Arbeit und der gegenseitigen Unterstützung. Wir haben viele tolle Unternehmen, die sich bei der SG engagieren.
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