Im Nospa Doppelpass spricht der neue Co-Trainer Anders Eggert über seine Aufgaben, seine Vergangenheit als Spieler und Zukunft als Trainer.
Im Nospa Doppelpass spricht der neue Co-Trainer Anders Eggert über seine Aufgaben, seine Vergangenheit als Spieler und Zukunft als Trainer.
Was gab den Ausschlag wieder nach Flensburg zurück zu kommen?
Anders Eggert: Zuerst habe ich mich natürlich mega gefreut über das Angebot. Die SG ist ein großer Verein und ich habe 10 Jahre hier gespielt. Es ist aber auch eine große Möglichkeit für mich. Flensburg ist ein toller Verein und hat eine großartige Mannschaft. Ich habe mich auch auf die Möglichkeit gefreut mit Nicolej Krickau zusammen zu arbeiten. Also da waren viele Sachen, wo ich dann gedacht habe, das passt genau zu mir.
Ist Flensburg für dich ein Stück Heimat geworden, wohin du zurückkehrst?
Anders Eggert: Ja absolut. Ich habe den größten Teil meiner Karriere hier gespielt und dadurch war es natürlich auch was ganz Besonderes, als ich das Angebot bekommen habe, zurückzukommen. Ich habe das auch gemerkt, als die Vorbereitung angefangen hat, dass es das gleiche Gefühl ist wie früher. Viele Menschen sind auch noch die gleichen und das Gefühl im Verein hat sich nicht verändert. Wir trainieren und spielen ja auch an den gleichen Orten wie früher, da sind viele Orte und Sachen, die einem dieses Heimatgefühl geben.
Hat der Kontakt zur SG immer bestand gehabt?
Anders Eggert: Ja, mehr oder weniger. Ich habe immer mal mit den Spielern gesprochen oder auch mit Ljubomir Vranjes. Ich war auch ab und zu wieder hier. Ich habe erst gedacht, dass ich öfter zu den Spielen kommen werde, habe dann aber schnell gemerkt, als ich was anderes angefangen habe, dass ich es nicht schaffen werde jede Woche zu kommen. Aber ich habe die SG immer verfolgt und den Kontakt gehalten.
Was hast du in den letzten Jahren gemacht seitdem du aus Flensburg weg gegangen bist?
Anders Eggert: Ich habe noch vier Jahre in Skjern gespielt und dort dann meine Karriere beendet. Danach habe ich ein Jahr lang nicht aktiv etwas mit Handball zu tun gehabt. Ich war als Experte für das Fernsehen im Einsatz und habe angefangen bei der Mannschaft meiner ältesten Tochter als Trainer dabei zu sein. Also ganz ohne Handball ging es dann doch nicht. Ich habe verschiedene Firmen mit meinem Bruder aufgebaut und hatte auch gedacht, dass ich in eine ganz andere Richtung gehen werde. Aber dann kam das Angebot von Kolding. Ich hatte schon immer das Gefühl, dass ich irgendwann gerne als Trainer arbeiten würde. Da ich in Kolding wohne war es ja direkt nebenan und auch die anderen Umstände haben gepasst und ich konnte mich gut in diesem Projekt sehen. Nach zwei Jahren in Kolding gings dann für mich zurück zur SG.
Was war dein schönster Moment bei der SG?
Anders Eggert: Also mein schönster SG Moment war es die Champions League zu gewinnen. Das sticht schon heraus und es war ein riesengroßer Moment. Aber wenn ich zurück auf die Zeit bei der SG blicke, dann finde ich es war die Zeit hier, die so eine große Bedeutung für mich hat und hatte. 10 Jahre in diesem Verein zu sein, immer wieder die gemeinsame Arbeit und der Fokus aufs Gewinnen. Mit Teamkameraden, die alle super professionell waren und für diese Titel gekämpft haben. In einem Verein, der immer weiter nach vorne will. Dazu diese Stadt, diese Erlebnisse und einfach das Gesamtpaket. Dazu kommen dann noch die guten Freunde, ich kann wirklich sagen, dass ich hier mit guten Freunden gespielt habe und auch Freunde fürs Leben gefunden habe. Das war eine ganz spezielle Zeit in meinem Leben und ich gucke gerne zurück auf diese gesamte Zeit hier.
Was werden deine Aufgaben sein?
Anders Eggert: Ich habe eigentlich in allen Bereichen Aufgaben, mal kleinere, mal größere. Sei es Übungen im Training, Videovorbereitung oder Gespräche mit den Spielern. Wir haben das nicht so aufgeteilt, dass der eine dies und der andere das macht. Nicolej ist der Cheftrainer und ich guck, wo ich ihn unterstützen kann und wir uns verbessern können. Wir sprechen viel und tauschen uns viel aus.
Auf was freust du dich am meisten?
Anders Eggert: Ich habe mich wirklich auf dieses Gefühl gefreut wieder hier zu sein. Und dieser Wunsch nach Erfolg mit einer super Mannschaft in einem tollen Verein, hier wo mein Herz dranhängt. Diesen Zusammenhalt und wieder jeden Tag zusammen zu kämpfen und sich zu verbessern. Das ist schon ein geiles Gefühl.
Könntest du dir ein Leben ohne Handball vorstellen und wenn ja, wie würde das aussehen?
Anders Eggert: Ganz ohne nicht, das wäre vielleicht zu viel. Aber ich fand es schon spannend auch andere Dinge auszuprobieren und in meinen Firmen zu arbeiten hat mir auch viel Spaß gemacht. Ich mag die Teamdynamiken einer Mannschaft sehr gerne, das habe ich auch versucht in meinen Firmen einzubringen. Ich möchte gerne im Handball bleiben und bin total gerne Trainer. Aber ich könnte mir auch vorstellen irgendwann noch einmal was anderes zu machen.
2024 steht im Zeichen von Olympia, auch du durftest an den Spielen teilnehmen. Was hast du für Erinnerungen. Gab es einen besonderen Moment der dir in Erinnerung geblieben ist?
Anders Eggert: Da gibt es viele Momente. Olympia ist eine große Sache und vielleicht das Größte und Besonderste, was ich je erlebt habe. Schon das Reinkommen in das olympische Dorf in London war schon richtig cool. Das war irgendwie anders als die Bundesliga oder andere Spiele oder Turniere mit der Nationalmannschaft. Im Speiseraum kommt dann Usain Bolt auf einmal rein oder die Spieler der Basketballmannschaften, einfach diese ganze Atmosphäre war sehr speziell. Leider erinnere ich mich auch noch sehr deutlich an das letzte Spiel im Viertelfinale, als wir gegen Tobias Karlsson und die Schweden verloren haben, ich habe sehr oft seine Silbermedaille gesehen und das hat schon etwas wehgetan. Ich habe also was Gutes und was Schlechtes von Olympia mitgenommen, aber als Erlebnis war das richtig groß.
Wie war für dich der Schritt vom Spieler zum Trainer?
Anders Eggert: Ich weiß nicht, ob man sagen kann, dass das einfach geht, aber ich habe mich schnell wohlgefühlt in dieser neuen Aufgabe. Ich hatte etwas befürchtet, dass es sich anfühlen könnte, wie noch einmal Spieler sein, also dass es das genau gleiche Gefühl ist. Denn ich hatte am Ende meiner Spielerkarriere schon das Gefühl, dass ich damit jetzt fertig bin. Aber es fühlt sich mehr nach etwas Neuem an, es ist eine andere Leidenschaft und es ist jetzt ein anderer Fokus. Deutlich mehr als Spieler schaut man jetzt auf das Gesamte und weniger auf das eigene, das macht mir Spaß und ich habe mich schnell wohlgefühlt.
Spielfeld oder Trainerbank
Jetzt Trainer, im gesamten Leben eher Spieler. Ich würde gerne wieder 20 sein und Spieler.
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Trickwurf oder harter Wurf
Trickwurf
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Party
Der SC Weiche Flensburg 08 kann auf ereignisreiche Monate zurückblicken. Im Gespräch mit Harald Uhr, dem Geschäftsführer des Vereins, werfen wir einen Blick auf die bisherige Leistung, die Überraschungen und die Zukunftspläne.