Nah. Näher. Nospa
Disziplin, Fleiß und Ehrgeiz – diese Stärken zeichnen die diesjährigen Gewinner der Nospa-Jugend-Handwerks-Medaille aus, die am 28.11.2024 in Schleswig verliehen wurde. Im Interview berichten die drei Preisträger von ihren bisherigen Werdegängen sowie ihren Zukunftsplänen.
Die goldene Nospa-Jugend-Handwerks-Medaille ist eine Auszeichnung für junge Auszubildende, die durch besonderen persönlichen Einsatz und soziale Kompetenz hervorstechen. Jedes Jahr ehren die Nospa und die Kreishandwerkerschaft Lehrlinge in Handwerksberufen, die unter teils schwierigen Bedingungen ihre Ausbildung erfolgreich abschließen.
Erzählen Sie uns ein wenig über Ihren bisherigen Werdegang. Welche Herausforderungen haben Sie auf dem Weg zu Ihrem erfolgreichen Abschluss gemeistert?
Paul Johannes Rose: Nach meinem Abitur habe ich eine Ausbildung zum Elektroniker begonnen, da ich mein Hobby zum Beruf machen wollte. Eine besondere Herausforderung in dieser Zeit war allerdings eine schwere Erkrankung, die mich für einige Monate außer Gefecht setzte, meine Ausbildung unterbrach und mich bis heute begleitet. Trotz meiner gesundheitlichen Einschränkungen habe ich meine Gesellenprüfung um ein halbes Jahr vorgezogen und war umso überraschter, als ich Innungsbester, dann Landesbester und schließlich sogar zweiter Bundessieger wurde.
Nicola Knuth: Als ich während meines Studiums im Bauingenieurwesen ein Praktikum in meinem späteren Ausbildungsbetrieb machte, stellte ich fest, dass mir die praktische Arbeit viel mehr Spaß machte. Daher habe ich mich letztendlich gegen den akademischen Weg und für eine Ausbildung zur Zimmerin entschieden.
Pascal Tams: Nachdem ich 2019 meinen Realschulabschluss absolviert habe, entschied ich mich für eine Ausbildung in der Landwirtschaft, die ich 2022 beendete. Daraufhin beschloss ich, zusätzlich eine Lehre zum Fleischer zu machen.
Gab es während Ihrer Ausbildung jemanden, der Sie besonders inspiriert oder unterstützt hat?
Pascal Tams: Während meiner gesamten Ausbildungszeit stand mir mein Chef unterstützend zur Seite und brachte mir eine Menge bei, wofür ich sehr dankbar bin.
Paul Johannes Rose: Da fallen mir auf jeden Fall einige ein: Zum Beispiel die Meister und Lehrer der Kreishandwerkerschaft Schleswig und des Berufsbildungszentrums Eckernförde, die Gesellen meines Ausbildungsbetriebes und im Besonderen mein Lehrmeister.
Nicola Knuth: Als einzige Frau in der Firma und in meiner Berufsschulklasse hat es mich motiviert, zu zeigen, wie gut ich sein kann. Außerdem hat mein Vater damals seine Ausbildung zum Zimmerer als Innungsbester abgeschlossen, was mich ebenfalls angespornt hat, mitzuhalten.
Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Beruf?
Pascal Tams: Ich mag es, den gesamten Prozess vom lebenden Tier bis zum fertigen Produkt begleiten zu können.
Nicola Knuth: In meinem Job ist kein Tag wie der andere. Es gibt immer neue Aufgaben auf den unterschiedlichsten Baustellen. Außerdem ist es zum Feierabend schön zu sehen, was man geschafft hat. Und wer einmal beim Sonnenaufgang auf einem Dach stand, weiß, wie schön das ist.
Paul Johannes Rose: Ich habe große Freude daran, Dinge mit meinen Händen zu schaffen. Außerdem liegt mir die Begegnung mit Menschen und die Möglichkeit, Qualität und Nachhaltigkeit fördern zu dürfen, besonders am Herzen.
Haben Sie schon Pläne, wie Sie Ihren Gewinn nutzen möchten?
Nicola Knuth: Ich plane eine Weiterbildung zur Technikerin und würde das Preisgeld gerne für die Finanzierung meiner Prüfungsgebühren nutzen.
Paul Johannes Rose: Ich möchte den Gewinn gerne für Fortbildungen und Werkzeuge verwenden.
Pascal Tams: Auch ich möchte gerne eine Meisterprüfung absolvieren und werde den Gewinn dafür ansparen.
Mit Herz und Hand
Die Nospa engagiert sich zwischen den Meeren für Land und Leute. Daher lassen wir zahlreiche Projekte von Vereinen im Norden wahr werden.
Zu unseren Förderprojekten
Was wünschen Sie sich für Ihre (berufliche) Zukunft?
Pascal Tams: Ich hoffe, dass das Handwerk künftig wieder mehr Wertschätzung erfährt und dadurch ebenfalls der Personalmangel in vielen Bereichen reduziert werden kann. Des Weiteren träume ich davon, meine beiden Leidenschaften – die Landwirtschaft und die Fleischerei – auf einem Hof mit Selbstverwaltung und eigenen Produkten zu verbinden.
Nicola Knuth: Ich wünsche mir, in einem Beruf zu arbeiten, für den ich morgens gerne aufstehe. Ein Job, der mich herausfordert, in dem ich Verantwortung übernehmen und eventuell eigene Bauprojekte leiten kann.
Paul Johannes Rose: Ich wünsche mir eine ehrliche und freundliche Zusammenarbeit mit Menschen, die mich mit ihrer Arbeit inspirieren und von denen ich etwas lernen kann. Es ist mir wichtig, dass wir uns respektvoll begegnen und Unterschiede als Chance sehen, um gemeinsam zu wachsen. Außerdem möchte ich die Freiheit haben, hinter dem zu stehen, was ich tue und etwas Positives bewirken.
Was bedeutet die Marke Sparkasse für Sie?
Paul Johannes Rose: Ich kenne die Sparkasse durch ihr Engagement in sozialen Projekten mit einer zugewandten, freundlichen, klaren und besonders lösungsorientierten Kommunikation.
Pascal Tams: Die Sparkasse ist für mich eine Bank, die sich für die Region und die darin lebenden Menschen einsetzt.
Welchen Rat würden Sie anderen jungen Menschen geben, die vielleicht vor ähnlichen Herausforderungen wie Sie stehen?
Nicola Knuth: Nicht immer ist der erste Weg der richtige und das ist auch okay so. Eine handwerkliche Ausbildung ist nichts, was man kategorisch ausschließen sollte, auch wenn man noch keine Berührungspunkte damit hatte. Es macht Spaß und bietet viele Möglichkeiten, sich nach der Lehre weiterzuentwickeln.
Pascal Tams: Habt den Mut, einfach anzupacken, und zeigt den Willen, euer Ziel zu erreichen. Begeisterung und Engagement für das, was man tut, sind aus meiner Sicht der Schlüssel zum Erfolg.
Paul Johannes Rose: Seid mutig und bleibt euch selbst treu – ihr könnt mehr, als ihr denkt. Nicht alle werden damit einverstanden sein, aber es lohnt sich nicht, nur die Erwartungen anderer zu erfüllen. Fragt außerdem um Hilfe, wenn ihr sie braucht – im Handwerk gibt es viele Menschen, die gerne unterstützen.
Wie haben Sie den Abend der Verleihung der Nospa-Jugend-Handwerks-Medaille erlebt? Gab es besondere Eindrücke oder Momente, die Ihnen im Gedächtnis geblieben sind?
Pascal Tams: Es war eine lockere und freundliche Runde, in der ich viele interessante Gespräche führen konnte. Das Essen war außerdem wirklich gut und die Organisation hat den Abend rundum gelungen gemacht.
Paul Johannes Rose: Es war mir eine Freude, die anderen beiden jungen Preisträger kennenzulernen und von ihrem Werdegang zu erfahren. Außerdem finde ich es großartig, dass das Handwerk durch so eine wichtige Geste bei der Veranstaltung geehrt wurde.
––––––– Mit dem Abschluss der Ausbildung steigt auch das Gehalt: Wir als Nospa zeigen Ihnen im Rahmen dessen gerne Möglichkeiten zur Geldanlage auf, um für die Zukunft vorzusorgen.
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